Kanunachwuchs meisterte Hitzeschlacht in Brandenburg an der Havel

Kanunachwuchs meisterte Hitzeschlacht in Brandenburg an der Havel

Die Rennen bei den Ostdeutschen Meisterschaften vom 02.-04.07. in Brandenburg an der Havel wurden in ihrer Gesamtheit  von den Athleten des LKV Brandenburg beherrscht. Allein der Kanu-Club Potsdam im OSC verbuchte 26 Gold-, 16 Silber- und 13 Bronzemedaillen auf seinem Konto und konnte damit in der Bilanz der Vereine/ Renngemeinschaften (RG) die RG des LKV Berlin (10/ 6/ 3) und die RG des Sächsischen Kanu-Verbandes (8/ 7/ 7) klar hinter sich lassen. Ein beachtenswertes Ergebnis erzielte zudem der KV Brandenburger Adler, der mit 9 Gold-, 10 Silber- und 4 Bronzemedaillen die Rennen bei den 13-/ 14-jährigen Schülern A eindeutig dominierte und die vergleichbaren Kanuteams aus Berlin (5/ 2/ 1) und Sachsen-Anhalt (2/ 3/ 5) auf die nachfolgenden Plätze verwies.

Darüber hinaus stellten die jüngsten (10- bis 12-jährigen) Teilnehmer von Wassersport PCK  Schwedt,  vom ESV Lok RAW Cottbus und vom Rathenower WSV Kanu 1922 mit ihren Rennergebnissen unter Beweis, dass in ihren Vereinen eine erfolgreiche Arbeit in der Nachwuchsgewinnung geleistet wird.

Als erfolgreichste Teilnehmer erwiesen sich aus Potsdamer Sicht mit je fünf Meistertiteln Peter Kretschmer und Felix König sowie der Dreifachsieger Anton Regorius. Der 18-jährige Canadierfahrer Kretschmer gewann über 1000m im C1, C2 und C4 und siegte zudem im C1 über 4000m und im C2 über 200m. Der zwei Jahre jüngere Kajakfahrer König holte sich seine Goldmedaillen im K1 über 1000m sowie im K2 und K4 über die  500m-Distanz und war auch in der höheren Altersklasse der Junioren im K2 (200m) und K4 (4000m) erfolgreich.

Beim KV Brandenburger Adler zeichnete sich Alina Stelzer mit drei Titeln als die eifrigste Goldmedaillensammlerin aus. Sie gewann im Einerkajak über 1000m und im Zweierboot über 500m und 2000m. Je zwei Siege im Trikot der Brandenburger Adler erpaddelten Alexandra Hoffmann, Mara Nagel, Sophia Schmidt und Sophie Rauch. Als Novum in der Geschichte des Kanu-Rennsports wurde erstmals in Brandenburg an der Havel bei einer regionalen Meisterschaft ein Rennen im Einer-Canadier über 200m für Damen ausgetragen. Hinter der Siegerin Lydia Weber (KVL Dresden) belegte die gebürtige Brandenburgerin Anne Preuß den vierten Rang.

Auf dem Wasser des Beetzsees waren die extrem hohen Lufttemperaturen am Wochenende für die über 1000 Teilnehmer an den Ostdeutschen Meisterschaften und German Masters im Kanu-Rennsport keine große Belastung. Anders sah das für die 10- bis 16-jährigen Nachwuchskanuten aus, die sich noch nebenbei im Mehrkampf zu beweisen hatten. Zusätzlich zum Paddeln rangen sie beim Kugelweitwurf bzw. Medizinballschocken und 1000m-Lauf um Bestleistungen und das bei Temperaturen, die am Samstagmorgen nur  knapp unter 30 Grad Celsius lagen. Bewundernswert, mit welchem Elan die Mädchen und Jungen dennoch bei der Sache waren. Insbesondere für den Kanunachwuchs des Landes-Kanu-Verbandes (LKV) Brandenburg hat sich dieser Einsatz im Mehrkampf letztlich gelohnt. Denn allein sechs der  sieben Mehrkampfpokale die in der Mannschaftswertung vergeben wurden, erkämpften sich die Vereine des LKV Brandenburg. Dabei waren der KC Potsdam dreimal, der KV Brandenburger Adler zweimal und WS PCK Schwedt einmal erfolgreich.

Auch die Einzelsiege im Mehrkampf wurden überwiegend von jungen Athleten der Brandenburger Vereine errungen. Fünf von sechs möglichen Goldmedaillen sicherte sich der KV Brandenburger Adler mit Anne Fischer, Tom Koose, Ronny Zelmer, Alina Stelzer und Nico van der Meer bei den Schülern A. Der KC Potsdam holte bei der Jugend (15/ 16 Jahre) drei Einzelsiege durch Marc Dunkel, Marius Radow und Daniel Neubert. In der Schüler B-Gruppe sorgten bei den elfjährigen Paddlerinnen Pauline Rybarz und bei den Zehnjährigen Florian Kühn für die Potsdamer Siege. Für WS PCK90  Schwedt sicherten sich beim Jahrgang 1998 Clara Thieme und Ricky Sternkiker die Goldmedaille im Mehrkampf. Schließlich gewannen die zehnjährige Stine Noack (Blau Weiß Wusterwitz) und der zwölfjährige Jonas Draeger (ESV Lok RAW Cottbus) den Mehrkampf in ihrer Altersklasse.


Autor: Günter Welke

Veröffentlicht am 6. Juli 2010 von Regattateam